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Helmut Wilhelmsmeyer:
Der Krieg in Italien
1943-1945
Noch während der Kämpfe in Nordafrika war es dem
britischen Premierminister Sir Winston Churchill gelungen, Präsident
Roosevelt und die amerikanischen Stabschefs von der Notwendigkeit einer
Landung auf Sizilien zu überzeugen. Damit wurden die
Voraussetzungen für den Bruch der "Achse" geschaffen. Als der
Bündnispartner Italien nach den ersten großen Erfolgen der
Alliierten die Seiten gewechselt hatte, standen die deutschen Truppen Anfang
September 1943 auf der Apenninenhalbinsel vor der schwierigen Aufgabe,
sowohl den abgefallenen Verbündeten zu entwaffnen als auch den
gelandeten Briten und Amerikanern einen verlustreichen Abwehrkampf zu
liefern.
Trotz ihrer gewaltigen Überlegenheit benötigten die Alliierten
annähernd 22 Monate, um die deutschen Truppen in Italien
niederzuringen. Der Verfasser beschreibt, was es bedeutete, auf
ältestem europäischem Kulturboden einen Krieg mit
modernsten Waffen auszufechten, und wie die beiden alliierten Armeen in
einem fast zwei Jahre währenden Ringen den italienischen Stiefel
frontal von Süden nach Norden erobert haben. Seine
Darstellungsweise ist äußerst ausgewogen und
berücksichtigt gleichermaßen Strategie, Taktik und Operationen
beider Kriegsparteien; aber auch die Folgen für das Land und die
Zivilbevölkerung werden ausführlich erörtert. Vor allem
die Amerikaner setzten ihre überwältigende
Materialüberlegenheit oft ohne Rücksichten ein. Wie auch
später bei der Invasion in Frankreich, wurden ganze Ortschaften und
Städte, aber auch unersetzliche Kulturbauten zerschossen und
bombardiert - die Zerstörung des weltberühmten
Klosters Monte Cassino ist nur ein Beispiel für derartige,
militärisch eigentlich unnotwendige Aktionen.
"Beim Lesen" - urteilt HR Dr. Tuider, ehemaliger Leiter der
Militärhistorischen Abteilung des Bundesministeriums für
Landesverteidigung,
Wien - "gewinnt man den Eindruck, als wäre man von den
Ereignissen unmittelbar betroffen oder in diese hineingestellt. Dem Autor
gelingt es, begreiflich zu machen, was es heißt, unter dem physischen
und vor allem psychischen Druck in vielmonatigem Einsatz unter
unglaublichen Entbehrungen, unzulänglicher Bewaffnung usw. dem
Kriegsgeschehen ausgesetzt zu sein, gleichgültig, ob hüben oder
drüben... Die sprachliche Ausdrucksfähigkeit ist geradezu
brillant. Irgendwie erinnert mich Wilhelmsmeyers Stil an Jürgen
Thorwald ("Es begann
an der Weichsel"; "Das Ende an der Elbe"). Ich habe selten so
Gutes gelesen."
Eine Pflichtlektüre für jeden, der an Zeitgeschichte interessiert
ist!
(Klappentext.)
(414 S., 15 x 23.5 cm, gebunden mit Schutzumschlag, mit sehr zahlreichen
s/w-Fotos und Karten, Literatur- und Quellenanhang)
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