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General Hans von Ahlfen & General Hermann Niehoff:
So kämpfte Breslau
1945: Verteidigung und Untergang
von Schlesiens Hauptstadt
Nachdem 1944 die Sommeroffensive der Roten Armee bis in die Karpathen, an die mittlere
Weichsel, vor die Tore Warschaus und an die ostpreußische Grenze herangebrandet
war, hatte Hitler außer der endlich erteilten Genehmigung zu vorsorglichem Bau
rückwärtiger Stellungen im August eine größere Anzahl von
Städten des deutschen Ostens zu Festungen erklärt, darunter auch Breslau.
Der erbitterte Widerstand Breslaus hielt auch dann noch an, als Hitler schon tot und Berlin
gefallen war.
Schlesiens Hauptstadt, deren Festungswerke 1807 auf Napoleons I. Geheiß geschleift
wurden, war bis zu Beginn des 1. Weltkrieges 1914, also über 100 Jahre lang, keine
Festung mehr gewesen. Bei der Mobilmachung 1914 wurde Breslau vorsorglich "armiert",
d.h. mit schnell erstellbaren, einfachen Festungsbauten sowie mit Vorräten für
den Kampf versehen. Diese damaligen Bauten,
sogenannte Infanterie-Werke ("I-Werke"), blieben bis zum 2. Weltkrieg erhalten. In einer
gegen Splitter leichter Kaliber schützenden Baustärke (schwacher Stahlbeton
mit Erdwällen) boten sie Gefechtsständen und Reserven auch gegen die
Witterung trockenen Schutz und Ruhe. Festungsartige Kampfanlagen, die beim Bau 1914
nicht hergestellt worden waren, besaßen sie auch 1944 nicht....
War auch der tatsächliche Kampfwert dieser leichten, wenigen Anlagen so gering,
daß man bei der Beurteilung Breslaus von vorneherein nicht von einer "klassischen
Festung" sprechen konnte, so war es klar, daß Breslau als ganz bedeutender
Verkehrsknotenpunkt im Herzen Schlesiens mit nur noch 300 km Entfernung
vom feindlichen Baranow-Brückenkopf von solch besonderem Wert war, daß die
ernste Lage im Osten eine Erklärung auch Breslaus zur Festung doch wohl geraten
erschienen ließ.
Wie aus einer "offenen Stadt" wie Breslau eine "Festung"
wurde - das Kämpfen, Arbeiten und Führen, Erdulden von Schmerzen und
Ausharren auf verloren erscheinendem
Posten - die einzelnen Phasen des langen Kampfes und wie er überhaupt
möglich wurde - sowie das letztendliche Schicksal der
Hauptstadt Schlesiens - dies und mehr beschreiben in diesem Buche die beiden damaligen
Festungskommandanten von Breslau, Generalmajor Hans von Ahlfen
(Festungskommandant vom 1. 2. bis zum 8.3.1945) und General Hermann Niehoff
(Festungskommandant vom 9.3. bis zur Einstellung des Kampfes am 6.5.1945).
(Mit Auszügen aus dem
Buch.)
(133 S., 15.5 x 23.5 cm, Festeinband, 25 Fotos auf Tafeln u. 7 Lagekarten als Beilage)
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