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H. F. K. Günther:
Lebensgeschichte des hellenischen Volkes &
Lebensgeschichte des römischen Volkes
2 Bände !
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Bd. 1:
Lebensgeschichte des hellenischen Volkes
In den Zwanzigerjahren des 20. Jahrhunderts war der
Vorgeschichtsforschung in Übereinstimmung mit der
Sprachwissenschaft die entscheidende Klärung der Wanderungen
hellenischer Stämme aus dem jungsteinzeitlichen Mitteleuropa nach
Hellas gelungen. Nun konnte die hellenische Geschichte als die Wirksamkeit
und der hellenische Verfall als das Aussterben von Stämmen
indogermanischer Sprache erklärt werden. Wie bei den Indern,
Iranern, Italikern (Römern) und anderen
Indogermanenstämmen war der geschichtliche Verlauf von der
Einwanderung und Besiedlung des Landes bis zum Untergang des jeweils
sich hoch erhebenden
Staats- und Geisteslebens als die Vorgänge und Folgen von
Ansiedlungen und Ausbreitungen führungsbegabter Geschlechter, als
Vorgänge und Folgen von Vererbung, Siebung, Auslese und Ausmerze
zu begreifen, aber auch als die Auseinandersetzung solcher Geschlechter mit
der Umwelt der von ihnen besiedelten Länder und mit den
vorindogermanischen Bevölkerungen dieser Gebiete, die zur Sprache
der Zuwanderer übergegangen waren. So erklären sich jeweils
die Ständeschichtungen und von hier aus auch die
Ständevermischung und das Aufsteigen von Familien
vorindogermanischer Herkunft wie auch das Aufsteigen freigelassener
Sklaven in die mittleren und schließlich die oberen Stände,
während gleichzeitig diese Stände durch Kriegsverluste, auch
durch Verluste in Bürgerkriegen, aber mehr noch durch Kinderarmut
aussterben. In Hellas hatte der Peloponnesische Krieg die Zusammensetzung
der Bevölkerung völlig verändert, und die Geschichte der
hellenischen Stämme ist über diesen Krieg hinaus nur
verlängert, der Untergang nur verzögert worden durch den
Eintritt der unversehrt frühhellenisch gebliebenen Makedonen. Durch
die weite Zerstreuung ihrer hervorragenden Geschlechter über
Bevölkerungen anderer Herkunft haben sich die Makedonen,
vielleicht der tüchtigste Indogermanenstamm, schneller verzehrt als
vor ihnen die anderen hellenischen Stämme.
Über den fast gänzlichen Untergang
des Hellenentums mitteleuropäischer Herkunft, der um 1830 schon
von J. Ph. Fallmerayer erkannt worden war, hat einer der
Berufensten, Jakob Burckhardt, geurteilt: "Wir würden laut
klagen, wenn wir uns die Summe dessen vorstellen könnten, was
verloren gegangen sein muß durch Ausrottung, durch
Verschüchterung und Verstummen im Privatleben, durch
Verschwinden der Rassenfamilien." Aber auch J. Burckhardt, obschon
gerade er den "Rassenglauben" des Hellenentums betont hatte, hat die
Gründe dieses Unterganges noch überwiegend in
äußerlichen Vorgängen gesucht und so die sittlichen
Wandlungen, die Ehelosigkeit und Spätheirat, Kinderarmut und
Kinderlosigkeit eben der begabteren Familien und Einzelmenschen
unerwähnt gelassen. Auch Walter Rathenau hat
erschütternde Worte geschrieben über den Untergang der nach
Südeuropa und darüber hinaus vorgedrungenen Völker
indogermanischer Sprache und nordischer Rassenherkunft. Er wollte, was
wir heute nach Oswald Spengler den "Untergang des Abendlandes" nennen,
einer in der Gegenwart vor sich gehenden "Entgermanisierung" Europas,
also einem weiteren Schwinden des nordischen Einschlags in diesen
Bevölkerungen zuschreiben, einem Schwinden, aus dem er auch den
zunehmenden "Mangel an Richtkraft, Tiefe und Idealismus" zu
klären versuchte.
Die Lebensgeschichte des hellenischen
Volkes möchte also eine lebenskundliche (biologische) Erhellung
der hellenischen Geschichte geben, von der aus diese Geschichte erst
eigentlich begreiflich werden wird. Die von den üblichen
Geschichtswerken behandelte
inner- und außerstaatliche Machtgeschichte im Rahmen der
Geschichte des "Altertums" ist aber in diesem Buche als das unentbehrliche
Gerüst der Darstellung so beibehalten, daß die
"Lebensgeschichte", die beim Leser keine Fachkenntnisse
voraussetzt, sich durchaus zu einem Lehrbuch auch für
Studenten und Schüler höherer Lehranstalten eignet. Studenten
und Schüler werden wie alle anderen Leser durch eine solche
lebenskundliche (biologische) Betrachtung die in üblicher Weise
behandelte Geschichte sogar besser, als es ihnen bisher möglich war,
von den inneren Antrieben aus verstehen, nämlich aus den
Erbanlagen der die Geschichte der Staaten und des Geistes bewirkenden
Menschen.
Bd. 2:
Lebensgeschichte des römischen
Volkes
Nach dem Bucherfolg seiner Lebensgeschichte des hellenischen
Volkes (1956) legte Prof. Dr. Hans F. K. Günther seine
Lebensgeschichte des römischen Volkes vor, also die zweite
lebenskundliche (biologische) Erhellung des Geschichtsverlaufs eines der
beiden Völker des "klassischen Altertums". Mit Hellenen und
Römern des Abendlandes als Völker indogermanischer Sprache
und jungsteinzeitlich-mitteleuropäischer Herkunft haben alle anderen
indogermanischen Völker, besonders die des Abendlandes, nach
Ursprüngen und geschichtlichen Schicksalen so viel gemein, und von
Hellenen und Römern haben alle abendländischen
Völker so viel gelernt, daß eine lebenskundliche Erhellung der
Ursachen von Größe und Zerfall dieser beiden Völker
unmittelbar zum Verständnis von Vergangenheit, Gegenwart und
Zukunft der Völker des heutigen Europas beitragen muß: Die
heutigen Völker Europas sind, wie der bekannte Anthropologe
Eugen Fischer im Jahre 1910 und Walter Rathenau im
Jahre 1912 und 1913 warnend ausgesprochen haben, deshalb vom Zerfall
bedroht, weil in ihnen, wie es in Hellas und Rom geschehen ist, die
erbtüchtigen Geschlechter nordischer Rasse, denen jeweils die
Größe der Frühzeiten und Mittelalter und noch der
folgenden Jahrhunderte zu verdanken war, heute beschleunigt aussterben.
Das wird "mit Sicherheit", wie Eugen Fischer sich ausgedrückt hat,
das Versinken in die "Bedeutungslosigkeit" bewirken.
Wie in der Lebensgeschichte des hellenischen
Volkes (1956) die Bedingtheit des Aufstiegs und Zerfalls aller
Völker indogermanischer Sprache am Beispiele der Hellenen
nachgewiesen worden ist, so erweist die Lebensgeschichte des
römischen Volkes diese Bedingtheit am Beispiele der Italiker,
deren lateinisch-faliskischer Stamm schließlich die Führung
übernommen und das Römertum der Italiker begründet
und ausgebreitet hat.
Die Lebensgeschichte des römischen
Volkes beschreibt die mitteleuropäischen und
südwestdeutschen Ursprünge und verfolgt die
Einwanderungswege der verschiedenen italischen Gruppen, der
oskisch-umbrischen bis nach Süditalien, der
latinisch-faliskischen bis nach Latium, wobei wie bei Behandlung der
Vorgeschichte des Hellenentums die Bedeutung der aus dem
jungsteinzeitlichen Thüringen stammenden Schnurkeramiker und
ihrer rassisch-verwandten Rössener Nachbarn hervorgehoben
wird.
In Latium erhob sich aus kleinen Anfängen,
zunächst noch überschattet vom Etruskertum, das auch nach
seinen rassischen Ursprüngen behandelt wird, die Adelsrepublik Rom,
erst durch einen Patriziat, dann durch eine Nobilitas geführt, in der
Hauptsache durch Nachkommen der Zuwanderer aus
Mittel- und Süddeutschland. Die Gründung und Mehrung des
Römischen Reichs ist im wesentlichen die staatsmännische
Leistung dieser führungsbegabten Geschlechter
großbäuerlicher Art, die nach den reichlich fließenden
Quellen überwiegend einen hochgewachsenen, hellen Menschenschlag
ausmachten. Seit dem Zeitalter der Gracchen und bis zum Untergang der
Adelsrepublik und zur Begründung des Kaiserreichs sind in
Bürgerkriegen und im sog. Bundesgenossenkrieg, einem Kriege der
italischen "Bundesgenossen" gegen das ihnen die gleichen Rechte
vorenthaltende Rom, gerade die Geschlechter
nordisch-mitteleuropäischer Herkunft so ausgerottet worden,
daß nach diesem Ausfall führungsbegabter Familien sich ein
"Cäsarismus", ein Machtausgleich zwischen Cäsaren und
richtungslos gewordenen Massen auf Kosten der "letzten Römer",
ergeben mußte. Nach dem Zeugnis der Bildwerke und den
Kennzeichnungen der Schriftsteller ergibt sich, daß der eigentlich
italische und römische Menschenschlag seit dem ersten
nachchristlichen Jahrhundert immer seltener wurde. In Vereinzelung
läßt sich bei den geschichtlich hervortretenden Menschen noch
bis in die letzten Zeiten des Weströmischen Reiches die nordische
Rasse nachweisen. Im Jahre 401, als sich unter dem Kaiser Honorius nach
dem Siege des Reichsfeldherrn Stilicho über die Westgoten eine
gewisse Besserung der immer schlimmer gewordenen Zustände zu
ergeben schien, wähnte der "römische" Dichter Prudentius
sogar, man werde das ergraute Haar der Göttin Roma, des Sinnbildes
vom Römerreich und seinen Überlieferungen, wieder blond
werden sehen (rursus flavescere). In Wirklichkeit waren diejenigen,
die sich im Kaiserreich "Römer" nannten und dies bei wachsendem
Zerfall mit zunehmender Anmaßung, nicht mehr die Nachkommen der
Italiker und Römer aus den Jahrhunderten der Adelsrepublik,
sondern die Nachkommen der freigelassenen Sklaven der schon nahezu
ausgestorbenen eigentlichen Römer. Die sich damals ausbreitenden
morgenländischen Religionen, darunter das Christentum, waren mit
ihren Bekennern ins Reich gekommen, wie der nordamerikanische
Geschichtsforscher Tenney Frank ausgesagt hat; der
altrömische Menschenschlag sei niemals bekehrt worden.
Die Lebensgeschichte des römischen
Volkes enthält nicht nur als Gerüst der Darstellung die
übliche "Römische Geschichte" in sich, sondern erweist auch
die Geschichte des römischen Geisteslebens als ein Widerspiel der
lebensgeschichtlichen (biologischen) Vorgänge im Bereiche des
Römertums von der Gründung bis zum Untergang des Staates.
Somit ist dieses Buch ebenso wie das über hellenische Geschichte zum
Lehrbuch für Schüler und Studenten geeignet, vor allem
für diejenigen, die bereit sind, neue Gesichtspunkte der
Geschichtsbetrachtung zu prüfen. Aus der Reichhaltigkeit der
Quellen, die vom Verfasser verwertet werden konnten, erklärt es sich,
daß die Lebensgeschichte des römischen Volkes
für den Leser viel "unterhaltender" und sogar "spannender"
dargestellt werden konnte als die des hellenischen Volkes.
(Klappentexte.)
Bitte beachten:
Wie bei allen Bücher in unserem Angebot, handelt es sich auch bei diesen um
neue, noch-nie-gelesene Exemplare. Aber: wir
(Scriptorium) erhielten diese Bücher von einem Lieferanten, der sie
längere Zeit am Lager hatte, wodurch sie eine Art "Bibliotheksgeruch"
angenommen
haben - nicht gerade muffig, aber auch kein Rosenduft... Dies wurde im
Preis berücksichtigt, aber Leser, die sich an so etwas stören,
sind hiermit gewarnt!
(314 + 340 S., 17 x 23.5 cm, Ganzleinen mit Goldprägung, mit
Schutzumschlag, umfangreichen Schrifttums-Kapiteln)
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